Geht das Gepäck auf einer Flugreise verloren, ist die Urlaubsstimmung enorm getrübt. Statistiken beweisen, dass der Verlust eines Gepäckstücks bei Weitem keine Seltenheit ist. Statistiken der Luftfahrt- und IT-Organisation Sita zufolge gingen in den vergangenen Jahren knapp sechs Gepäckstücke je 1.000 Flugreisende verloren. Das heißt im Durchschnitt, dass nach einem Flug mit 300 Fluggästen etwa ein bis zwei Passagiere vergeblich auf ihre Koffer und Taschen warten – eine erschreckend hohe Zahl.

Der Zeitansatz zwischen Landung und Start ist knapp bemessen

Nahezu die Hälfte all dieser Koffer und Taschen wird bei Transferflügen nicht im richtigen Flieger abgeladen. Eine der wichtigsten Ursachen ist der knapp bemessene Zeitraum zwischen der Landung und dem nächsten Start. Zum Glück der Flugreisenden landet ein Großteil des Gepäcks einige Zeit später dennoch an der gewünschten Destination. Sicherheit für einen Verlust bietet die Option, das Reisegepäck versichern zu lassen. Diese Police ist bei kostbarem Gepäck auch schon dann empfehlenswert, weil etwa sieben Prozent der international verlorenen zehn Millionen Gepäckstücke nicht wieder auftauchen.

Häufig liegt der Fehler beim Fluggast selbst

Statistisch ist erwiesen, dass ungefähr 16 Prozent aller verlorenen Taschen und Koffer den Flughafen gar nicht erst verlassen. Mögliche Gründe für diese Fehler sind abgerissene Gepäckabschnitte. Doch auch technische Mängel am Check-In oder schlechtes Wetter verursachen einen Verlust des Gepäcks. In einigen Fällen sind die Passagiere selbst für das Ärgernis verantwortlich. Beispielsweise besteht bei einem Transport verbotener Gegenstände ein erhöhtes Risiko dafür, dass das Gepäck strengen Sicherheitskontrollen unterzogen wird und verspätet ankommt. Wer hingegen zu spät am Check-In erscheint, muss in Kauf nehmen, dass das Gepäck nicht mehr ins Flugzeug transportiert werden kann. Sind Koffer oder Rucksäcke mit Haken oder Schlaufen versehen, ist die Gefahr groß, dass diese am Förderband hängen bleiben. Die Folge: das Gepäck wird fehlgeleitet oder fällt vom Transporter bzw. Gepäckband herunter.

Sinkende Quoten in den vergangen zehn Jahren

Auch wenn die Statistiken für Flugreisende erschreckend wirken. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist die Anzahl an fehlgeleitetem Gepäck weltweit um rund 70 Prozent gesunken. Diese Zahlen sind noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass das Passagieraufkommen im gleichen Zeitraum um über die Hälfte auf 3,77 Milliarden Fluggäste weltweit angestiegen ist. Prozessoptimierungen und neue Technologien mit Scannern tragen zu einer deutlichen Reduzierung der Quote für einen Kofferverlust bei. Nichtsdestotrotz ist die Suche nach verlorenem Gepäck für die Airlines teuer. Allein im Jahr 2016 mussten die Fluggesellschaften über 2 Milliarden Euro bezahlen, um Schadenersatz zu leisten, verlorene Koffer zuzustellen und zu suchen.