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Seit Dienstag, 21. März, dürfen Passagiere aus bestimmten arabischen und nordafrikanischen Ländern an Bord von Flügen in die USA und nach Großbritannien keine größeren Elektronikgeräte mehr mit ins Handgepäck nehmen. Zu diesen Elektronikgeräten zählen z. B. Tablets oder Laptops aber auch Digitalkameras (siehe Geräteliste weiter unten). Das Verbot ist zeitlich unbefristet. Die betroffenen Airlines haben bis heute (24. März) Zeit, die neue Regelung umzusetzen.

Nachfolgend beantworten wir die wichtigsten Fragen zur neuen Richtlinie:

Für welche Länder gilt das Verbot?

Grundsätzlich gilt die neue Regel nur für Direktflüge in die USA bzw. nach Großbritannien, wenn diese aus einem der folgenden Länder / Flughäfen erfolgen:

Reiseziel USA

Städte / Länder: Abu Dhabi, Dubai (beide VAE), Amman (Jordanien), Casablanca (Marokko), Doha (Katar), Istanbul (Türkei), Jeddah, Riad (beide Saudi Arabien), Kairo (Ägypten) und Kuwait (Kuwait).

Flughäfen mit IATA-Code: Queen Alia International Airport (AMM), Cairo International Airport (CAI), Ataturk International Airport (IST), King Abdul-Aziz International Airport (JED), King Khalid International Airport (RUH), Kuwait International Airport (KWI), Mohammed V Airport (CMN), Hamad International Airport (DOH), Dubai International Airport (DXB) und Abu Dhabi International Airport (AUH).

Betroffen sind somit 4% aller Flughafen (ca. 250) weltweit, die eine Direktverbindung in die USA anbieten. US-Inlandsflüge und Flüge, die in den USA starten, sind dagegen nicht betroffen.

Reiseziel Großbritannien

Länder: Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien und Saudi Arabien.

Welche Geräte sind verboten?

Während Großbritannien konkrete Maße angegeben hat, die ein Gerät im Handgepäck nicht überschreiten darf, nämlich 16 x 9,3 x 1,5 Zentimeter, sind bei Flügen in die USA grundsätzlich alle Elektronikgeräte verboten, die größer als ein Smartphone sind. Diese Info ist zwar ziemlich unpräzise, doch führt das US-Ministerium für Heimatschutz (Homeland Security) in einem veröffentlichten Fact Sheet folgende Beispiele für verbotene Geräte auf:

  • Laptops
  • Tablets
  • E-Reader
  • Kameras
  • Tragbare DVD-Player
  • Spielkonsolen, die größer als ein Smartphone sind
  • Reisedrucker-/scanner

Smartphones dürfen dagegen mit in die Kabine genommen werden, da sie schlicht weg zu klein sind und daher ein geringeres Risiko darstellen als größere Geräte wie z. B. Laptops. Ähnlich wie bei Flüssigkeiten im Handgepäck, die bis zu einer bestimmten Mengen keine Gefahr für die kommerzielle Luftfahrt darstellen, spielt offenbar auch bei Elektronikgeräten die Größe eine Rolle.

Kann ich meine Geräte trotzdem mitnehmen?

Ja, nur müssen Laptops, Tablets, etc. nun im aufgegebenen Gepäck transportiert werden. Da bei der Kontrolle des aufgegebenen Gepäcks wesentlich genauere Technologien (Computertomographie) zum Einsatz kommen, können hier potentielle Bedrohungen viel besser erkannt werden als mithilfe der zur Kontrolle des Handgepäcks verwendeten Röntgen-Technologie.

Was ist der Grund für das Verbot?

Sowohl Großbritannien als auch die USA begründen die Maßnahme mit der Terrorgefahr. Homeland Security zufolge gibt es Erkenntnisse darüber, dass terroristische Gruppierungen (konkret der Islamische Staat) das Ziel verfolgen, Anschläge auf die kommerzielle Luftfahrt zu verüben und dafür nach immer ausgefeilteren Methoden suchen. Zu diesen Methoden gehöre auch das Schmuggeln von Bomben bzw. das Befüllen von Elektronikgeräten mit Sprengstoff. Der New York Times zufolge könnten die Bomben so designt sein, dass sie z. B. in Laptop-Akkus versteckt werden könnten.

Die Tatsache, dass die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen aus Sicht der US-Behörden nicht überall gut genug sind, um solche manipulierten Geräte zu entdecken, hat zu dem Entschluss geführt, dieses Verbot bei bestimmten Flughäfen einzuführen.

Welche Airlines sind betroffen und wie reagieren sie?

Von der neuen Regelung betroffen sind folgende Airlines:

  • Royal Jordanian Airlines
  • Etihad
  • Turkish Airlines
  • Emirates
  • Egypt Air
  • Saudi Arabian Airlines
  • Kuwait Airways
  • Royal Air Maroc
  • Qatar Airways

Sie haben bis zum 24.03.2017 Zeit, das Verbot umzusetzen.

Die erste Airline, die das Verbot elektronischer Geräte im Handgepäck angekündigt hat, war, am Montag, Royal Jordanian über Twitter:

Emirates reagierte mit Humor und twitterte ein Werbevideo für das Board-Entertainment ICE: